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Sind farbige Tattoos jetzt Verboten? Alles über die REACH Verordnung


Tätowierungen sind nicht nur eine Form der Kunst, sondern auch eine Möglichkeit, persönliche Ausdruckskraft zu zeigen. Doch hinter den auffälligen Farben steckt mehr, als viele denken. Die Sicherheit der verwendeten Pigmente ist ein immer wiederkehrendes Thema. Vor allem in den letzten Jahren ist das Thema "Tattoo-Farben und ihre Sicherheitsstandards" verstärkt in den Fokus geraten. Der Grund dafür ist die neue REACH-Verordnung, die in Europa für mehr Transparenz und Sicherheit bei der Verwendung von Chemikalien sorgt. Doch was bedeutet diese Verordnung konkret für farbige Tattoos und gibt es wieder alle Farben?



Bunte Tattoofarben in Farbkappen


Was ist die REACH-Verordnung?


REACH steht für "Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals" (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien). Es handelt sich dabei um eine Verordnung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen und die Umwelt zu schützen, indem sie den Umgang mit chemischen Stoffen regelt. Diese Verordnung betrifft nicht nur die Industrie, sondern auch kosmetische Produkte, zu denen auch Tätowierfarben zählen.

Die REACH-Verordnung verlangt, dass Hersteller von Tattoo-Farben ihre Produkte auf eine Liste potenziell gefährlicher Chemikalien überprüfen und sicherstellen, dass alle Inhaltsstoffe sicher sind. Pigmente, die als gesundheitsschädlich eingestuft werden, dürfen nicht mehr verwendet werden. Diese Verordnung hat viele Tattoo-Studios und Künstler dazu gezwungen, ihre Farbpaletten zu überdenken und neue, sicherere Alternativen zu finden.




Was hat sich durch die REACH-Verordnung für farbige Tattoos geändert?


Seit der Einführung der neuen REACH-Verordnung haben sich mehrere Farben, die zuvor in Tattoo-Farben verwendet wurden, als bedenklich herausgestellt. Besonders problematisch sind bestimmte synthetische Farbstoffe, die in der Vergangenheit ohne ausreichend getestete Sicherheitsstandards verwendet wurden. Pigmente, die als krebserregend oder gesundheitsschädlich gelten, wurden verboten. Hierzu gehören unter anderem einige rote, grüne und gelbe Pigmente.

Ein Beispiel für einen problematischen Inhaltsstoff ist der Farbstoff "Pigment Red 53:1", der 2022 aus der Liste der zugelassenen Farbstoffe genommen wurde. Auch der Farbstoff "Pigment Yellow 34", der oft in Gelbtönen zu finden war, wurde aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit entfernt. Solche Änderungen haben in der Tattoo-Branche zu Engpässen bei bestimmten Farben geführt, was für viele Tätowierer und Kunden frustrierend war.




Tattoonadel die in Farbe getaucht wird

Gibt es wieder alle Farben?


Die gute Nachricht ist, dass nicht alle Farben betroffen sind und dass die Tattoo-Industrie innovative Lösungen gefunden hat, um sicherzustellen, dass Tätowierungen weiterhin in einer breiten Palette von Farben angeboten werden können. Neue, sichere Pigmente und Formulierungen wurden entwickelt, die den Anforderungen der REACH-Verordnung entsprechen.

Einige Farben, die früher problematisch waren, sind inzwischen durch sicherere Alternativen ersetzt worden. Allerdings gibt es immer noch Einschränkungen, und nicht alle Farben aus der Vergangenheit sind wieder verfügbar. Einige Pigmente, die vor der Verordnung verwendet wurden, sind aufgrund ihrer potenziellen Gefährlichkeit weiterhin verboten. Das betrifft insbesondere Pigmente, die als krebserregend oder allergieauslösend eingestuft wurden.




Welche Farben sind weiterhin erlaubt?


Die sichereren Farbstoffe, die in der Regel noch immer verwendet werden können, sind vor allem solche, die auf natürlichen oder weniger bedenklichen synthetischen Pigmenten basieren. Farben wie Schwarz, Blau, Violett, sowie viele braune und beige Töne sind nach wie vor weit verbreitet. Grüntöne und Gelbtöne sind in vielen Fällen durch sicherere Alternativen ersetzt worden, aber es gibt weiterhin hochwertige, zugelassene Optionen.

Die Tattoo-Branche hat sich insgesamt stärker auf die Verwendung von geprüften, unbedenklichen Farben konzentriert. Die Hersteller von Tattoo-Farben haben die notwendigen Anpassungen vorgenommen, um den neuen Vorgaben gerecht zu werden, was zu einer Auswahl an sicheren Farben führt. Tätowierer und Kunden sollten sich jedoch bewusst sein, dass nicht jeder Farbton in der gleichen Qualität und Sicherheit zur Verfügung steht.



Farbiges Bienentattoo von Alena



Fazit


Die REACH-Verordnung hat zweifellos dazu beigetragen, die Sicherheitsstandards für Tattoo-Farben in der Europäischen Union zu erhöhen. Für Kunden bedeutet das mehr Sicherheit, aber auch weniger Farbvielfalt, da viele bedenkliche Pigmente nicht mehr verwendet werden dürfen. Es gibt jedoch weiterhin eine breite Palette an sicheren Farben, und die Tattoo-Industrie hat sich darauf eingestellt, um qualitativ hochwertige und gesunde Alternativen anzubieten.

Obwohl nicht alle Farben aus der Vergangenheit wieder verfügbar sind, ist dies ein Schritt hin zu einem besseren Schutz der Gesundheit. Tattoo-Kunden sollten sich bewusst machen, dass sie in einem zunehmend sicheren Umfeld ihre Kunst auf der Haut genießen können – auch wenn die Farben, die sie lieben, nicht immer in der gleichen Form wie früher verfügbar sind.

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